Gehrda
Die Uhr schlägt 12, Geisterstunde. Stille erobert Gehrdens Zentrum. Nur im wuchtigen Glockenturm der Margarethenkirche raschelt es munter im Gebälk. Das älteste und bekannteste Bauwerk mitten in Gehrden ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt - es ist auch das Hauptquartier von „GEHRDA", der Turmfledermaus. Sie ist die Sympathieträgerin der Burgbergstadt. Und wenn die quietschgelbe Fledermaus mal nicht offiziell unterwegs ist, fliegt sie privat am liebsten durch die Gehrdener Nacht und erkundet die Kommune an der Peripherie Hannovers.
Viele Erholungsgebiete
GEHRDAS Tour beginnt mit einem eleganten Gleitflug durch die fußgängerfreundlich gestaltete historische Innenstadt. Sie strahlt nicht nur Ambiente aus, sondern bietet Fachgeschäfte mit einem umfangreichen Sortiment. Zwei weitere Höhepunkte für den Einkaufsspaß: Der Wochenmarkt am Donnerstagvormittag und der Bauernmarkt, auf dem örtliche Händler jeden Samstag ausschließlich ökologische Produkte verkaufen.
Ökologisches Denken und Umweltbewusstsein hat sich auch in den Köpfen der Gehrdener etabliert. Das Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Stadtplanung belegen zahlreiche Auszeichnungen durch Fachverbände und Umweltschutzorganisationen. Neben dem Schulzentrum, dem Jugendpavillion und der Sporthalle im Langen Feld werden auch das Hallen- und Freibad Delfi-Bad mit Biogas geheizt. Damit zählt Gehrden zu den wenigen Kommunen, die ein beheiztes Freibad haben.
Die Energiegenossenschaft Calenberger Land eG (ENER:GO) hat sich zum Ziel gesetzt, Projekte zur Versorgung mit erneuerbaren Energien zu fördern und umzusetzen. Der Schwerpunkt liegt auf Photovoltaik-Anlagen, von denen schon einige auf Gebäuden der Stadt Gehrden installiert worden sind. Die finanziellen Mittel für diese Anlagen wurden von Gehrdener Bürgern und Bürgerinnen aufgebracht.
Der Naturschutzbund Gehrden /Benthe setzt sich seit 1989 für bessere Lebensbedingungen von Pflanzen und Tieren ein.
Das Ergebnis ist für GEHRDA gut sichtbar: So flattert sie gerade noch gemütlich über die Landschaftsschutz- und Erholungsgebiete Gehrdener und Benther Berg, zählt die vielen Wald- und Wanderwege in der Umgebung, genießt den Anblick von Obstwiesen, Feuchtbiotopen und des „Alten Gartens", einem Naturidyll, der allen Gehrdenern für Entdeckungen oder einem Picknick zur Verfügung steht. In dieser beschaulichen Kulturlandschaft eingebettet sind die dörflichen Ortschaften Ditterke, Everloh, Lemmie, Lenthe, Leveste, Northen und Redderse.
Zeit für eine Rast, findet GEHRDA. Eine Entscheidung, die allerdings nicht so einfach zu fällen ist. Denn Quartiere zum Ausruhen und Wohlfühlen gibt es in Gehrdens Umgebung reichlich. Erst einmal zur Aussichtsplattform des Burgbergturms, die sich fast 177 Meter über NN befindet, und von dort die Weiten des Calenberger Landes genießen. Im Anschluss geht es weiter in Richtung Berggasthaus Niedersachsen mit der anliegenden Tripschen Parkanlage. Weitere spannende Ausflugsziele: das Dam-Wildgehege und die ehemalige „Struckmeyersche Mühle", das Stadtmuseum oder der historische Ratskeller mit Glockenspiel.
Seit 2000 Jahren beliebt
GEHRDA setzt ihren Rundflug fort und befindet sich über dem Gelände an der Ronnenberger Straße, auf dem eine Biogasanlage entstanden ist. Ein historisch wertvoller Standort, wie sich herausstellte. Hier fanden Archäologen die Reste einer Siedlung. Dabei fielen den Experten Keramikteile in die Hände, die mit großer Wahrscheinlichkeit aus der römischen Kaiserzeit stammen. Schon vor 2000 Jahren lebten hier also Menschen.
Möglichkeiten sich auch heute anzusiedeln gibt es mehr als ausreichend. Aus der Vogelperspektive betrachtet GEHRDA das Gewerbegebiet „Bünteweg" - insgesamt 61.000 Quadratmeter umsäumt von voll erschlossenen Grundstücken. Als Wirtschaftsstandort bietet Gehrden eine moderne Verkehrsinfrastruktur - so durchquert die Bundesstraße 65 das Stadtgebiet im Norden, die Bundesstraße 217 führt wenige Kilometer östlich an Gehrden vorbei. Ausgestattet ist die Burgbergstadt mit einem vitalen Handel und Handwerk sowie einem Anteil von 70 Prozent Dienstleistungsunternehmen.
Familienfreundlich
Aber auch für Familien hat die Stadtverwaltung, deren Rathaus im Zentrum der Stadt liegt und von Bürgermeister Cord Mittendorf (SPD) geführt wird, entsprechende Rahmenbedingungen gesetzt. Unter anderem mit Neubaugebieten in Leveste, Lenthe, Lemmie, Ditterke, Northen, Redderse und Gehrden.
Die Schulgebäude sind modern ausgerüstet und verfügen über aktuelle Medienausstattungen. Seit über 30 Jahren gibt es in Gehrden außerdem eine Jugendpflege: Mittelpunkt ist der „Jugendpavillon", in dem immer was los ist - Werkstätten für Mopedreparaturen, ein Bandübungsraum oder eine Skateranlage machen es möglich. Acht städtische und ein kirchlicher Kindergarten runden das familienfreundliche Paket ab. Krippen für Kinder ab 13 Monaten bis zu Horteinrichtungen für Grundschüler decken den Bedarf ab.
Erwachsene kommen auch nicht zu kurz: Zum Beispiel mit der etablierten Musikreihe „Weltklassik am Klavier". Für buntes Treiben sorgt auch der Verein „Gehrden feiert Feste", der sich das Organisieren von großen und publikumswirksamen Feiern auf die Fahnen geschrieben hat. Und für Wasserratten ist das Hallen- und Freibad Delfi-Bad geradezu prädestiniert. Die soziale Infrastruktur bietet auch älteren Semestern viel Sicherheit - mit einem Senioren- und Pflegezentrum, mit einer Sozialstation und einer Tagespflegeeinrichtung für Senioren in städtischer Trägerschaft, einer Seniorenresidenz in der Stadtmitte und dem über die Regionsgrenzen hinaus bekannten Klinikum Robert-Koch-Gehrden mit seinen zahlreichen Fachkliniken.
Da Fledermäuse in der Regel nachtaktiv sind, geht es für Gehrda jetzt erst einmal zurück in die Margarethenkirche - denn über Gehrden geht schon wieder die Sonne auf.