Gehrden. An Einfallsreichtum mangelt es den Schülern und Lehrern des Matthias-Claudius-Gymnasiums wahrlich nicht. Ob fortgeschrittenes Programmieren, Singersongwriter-Werkstatt, ein Kochkurs unter dem Motto „Leben wie Gott in Frankreich“, Yoga und Klettern, Mode, Tanz oder eine Fahrradwerkstatt – rund 40 Angebote gibt es zurzeit bei den Projekttagen an der Schule. „Wir wollten viele Ideen verwirklichen und die Schüler motivieren“, sagt Maria Friedmann. Die Englisch- und Geschichtslehrerin ist mit Friederike Schoppe, Anne Mogk und Kathrin Geisemeyer verantwortlich für den Ablauf der besonderen Unterrichtseinheiten.
Die Kinder und Jugendlichen aller Jahrgänge sind mit Feuereifer dabei. Zum Beispiel Tom. Der Zwölfjährige programmiert mit Antonia und Rafael einen aus Legosteinen zusammengebauten Roboter, der Aufgaben auf einem Parcours erfüllen soll. Die zwölfjährige Antonia ist das einzige Mädchen in der Gruppe. „Mir macht Bauen und Programmieren einfach Spaß“, sagt sie.
Musikalisch geht es dagegen bei Armin, Johan, Linus und Julian zu. Sie haben sich für den Singer-
Songwriter-Workshop entschieden.
35 Schüler sollen ein eigenes Lied komponieren und texten – und es wird anschließend vorgespielt.
Ins Schwitzen kommen rund
60 Jungen und Mädchen beim Projekt „Tanz und Bewegung“. Zum einen werden unter Regie von Felix Maier und Juliane Schmitz Tänze eingeübt, zum anderen wird mit der Medien-AG ein Flashmobfilm gedreht – zu dem Lied „Can’t Stop the Feeling“ von Justin Timberlake an verschiedenen Orten des MCG.
Handwerker und Frickler sind bei der Fahrradwerkstatt im Einsatz. Dort werden eigene und fremde Fahrräder wieder in Schuss gebracht. Nebenbei wollen Johannes und Nils auch ein Kettcar mit einem 4,5 PS starken Rasenmähermotor in Gang bringen.
Reine Mädchensache ist das Angebot „Mode im Spiegel der Zeit“. Dort schlüpfen die Schülerinnen in längst vergessene Klamotten. Doch nicht nur Kleider machen Leute, auch die richtige Schminke – vom alten Ägypten über das antike Rom bis zur Gegenwart reicht die Palette. Darüber hinaus werden Barbiepuppen in neue Kleider gesteckt – Kleider, die aus Zeitungspapier hergestellt werden. Ein Höhepunkt: Ein Rokoko-Kleid wird der 14-jährigen Matthea angelegt. „Das ist ein seltsames Gefühl, in Papier eingepackt zu werden“, sagt sie. Die Idee hatte die 17-jährige Maya – oder besser ihre Mutter. Lehrerin Gerlind Kramer ist begeistert. „Anfangs konnte ich mir das nicht vorstellen, aber ich bin beeindruckt“, sagt sie.
Bis Dienstag dauern die Projekttage, dann werden die Ergebnisse vorgestellt. Maria Friedmann ist zufrieden. „Es ist toll, wie kreativ alle sind, und es ist spannend, die Schüler einmal anders zu erleben als im normalen Unterricht.“